Wenn Durcheinander auf Desinteresse trifft, kommt eine solche Demonstration zustande

Wenn Durcheinander auf Desinteresse trifft, kommt eine solche Demonstration zustande

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Zwei Wochen vor dem Beginn der Olympischen Spiele in Peking wurde am 20.01.2022 in Wien eine Demonstration „organisiert“, die zum Boykottieren der Spiele aufgrund der Menschenrechtsverletzung Chinas aufforderte. Bei dieser Demonstration waren nicht nur kaum Demonstranten vorhanden, es gab zudem keine Medienvertreter und die Informationen und Argumente, welche an die österreichische Regierung und Bevölkerung gerichtet war, wurden zu großem Teil auf Tibetisch verfasst.

Die „Organisation“ der Demonstration stellt bereits die Seriosität in Frage. Beschäftigt man sich zudem ein wenig mit den Inhalten und Argumenten bleibt lediglich die Doppelmoral des Ganzen übrig.

Das Tibeter Volk verlangt Gleichberechtigung, Meinungsfreiheit und Religionsfreiheit und diskriminiert gleichzeitig andere religiöse Minderheiten, wie die Muslime. Die Konflikte existieren bereits seit Jahrhunderten und führen seit Jahren immer wieder zu Gewalt und Auseinandersetzungen.

Sie verlangen die Separation von China aufgrund der Menschenrechtsverletzungen und sprechen sich für ihre Unabhängigkeit aus. Wenige westliche Länder unterstützen Tibet mit ihrem Unabhängigkeitsbestreben. Die Frage, die sich dabei stellt, ist, ob diese Länder auch beispielsweise die Unabhängigkeitsbestreben von Schottland von England, Flandern von Belgien, Lombardei von Italien und Korsika von Frankreich unterstützen, da sich die Bevölkerungen in diesen Regionen ebenfalls unterdrückt fühlen oder ob dies auch ein Einzelfall darstellt.

Eine weitere Darstellung der Doppelmoral stellt die Kritik an der Verhaftung von Tibetern in China dar, die eine Rebellion starten bzw. den Separatismus betreiben wollen. Einige Europäische Vertreter kritisieren die Verhaftungen in China und vergessen dabei, dass auch in Europa Verhaftungen von Aktivisten stattgefunden haben, die sich für die Separation von Ihrem Land eingesetzt haben, wie beispielsweise in Spanien (Katalonien), hier wurden Haftstrafen von bis zu 13 Jahren ausgesprochen.

Auch die Bemängelung der Verurteilung Chinas für die Verhaftung von Dhondup Wangchen für die Kritik Chinas und das Veröffentlichen seiner Meinung, während in der USA und in Großbritannien Julian Assange und Erward Snowden verurteilt wurden, unterstreicht die Doppelmoral.

Gegen Dhondup Wangchen laufen zudem Ermittlungen gegen Vergewaltigung durch die chinesischen Behörden. Die Organisation SaveTibet verteidigt Dhondup Wangchen dennoch und unterstellt, dass die Anschuldigungen nicht die Wahrheit entsprechen. Auch hier ist die Frage zu stellen, ob die Organisation SaveTibet die Anschuldigungen auch einfach als falsch annehmen würde, anstatt Ermittlungen durchzuführen, wenn ein anderes Land diese erheben würde.

Um diese ganze Situation besser zu verstehen, bin ich zu der Demonstration gegangen und um mehr Informationen zu erhalten. Leider war Dhondup Wangchen nicht zu einem Interview bereit und der Vertreter von SaveTibet wollte nicht auf alle meine Fragen eingehen.

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